Galapagosinseln – So kannst Du Galapagos-Kreuzfahrten wesentlich günstiger buchen

Galerie Galapagos

Eine Kreuzfahrt um die Galapagosinseln ist das Highlight einer Reise auf das Tierparadies von Ecuador. Galapagos-Kreuzfahrten sind teuer, aber wir haben einen Tipp für Dich, wie man eine Kreuzfahrt um die Galapagosinseln wesentlich güstiger bekommt.

Unter uns Darwinfinken

Guayaquil & Galapagosinseln, Ecuador // 20. – 30. Mai 2011

Nach dem entspannten Máncora erdrückt uns Ecuadors größte Stadt Guayaquil mit seiner Hektik und angespannten Grundstimmung. Wohl oder übel müssen wir trotzdem vor die Tür unseres günstigen Hotels Velez: Laut unseres Reiseführers soll man auf den Galapagosinseln mit VISA-Karte gerne mal in Liquiditätsprobleme kommen, so dass wir an einem Dutzend Geldautomaten versuchen, mit sämtlichen Karten an soviel Dollar wie möglich zu gelangen. (Diese Info aus dem sonst so guten Footprint stimmt nicht, jeder ATM auf den Inseln akzeptiert VISA. Trotzdem ans Tagesmaximum denken!)

Galapagosinseln Panorama Pinnacle Rock, Bartolomé

Da es in Ecuador Probleme mit Falschgeld gibt, spucken die Automaten nur 20$-Noten aus, was Hennings Geldkatze im Schritt mächtig anschwillen lässt. Die Angst vor einem Überfall sowie die Vorfreude auf einen langgehegten, nun in Erfüllung gehenden Traum lässt unseren Adrenalinpegel steigen.

Galapagosinseln Darwin-StatueAm Flughafen checken wir natürlich zeitgleich mit Morten & Andrea ein. Am Gate zum Flug auf die Galapagosinseln warten wir gemeinsam mit Horden von Indiana-Jones-Lookalike-Pauschaltouristen aus den USA. Während die Khaki-Fraktion direkt bei Ankunft auf Baltra zu ihren Riesen-Luxusdampfern abgeführt wird, fahren wir nach Entrichtung der 100$-Galapagos-Gebühr (wird angeblich ab August 2011 verdoppelt) per Bus-Fähre-Bus-Combo nach Puerto Ayora auf Santa Cruz. Dort beginnt die Suche nach einem akzeptablen Last-Minute-Angebot. Schon nach wenigen Agenturbesuchen ist klar: Es gibt einige freie Plätze und die Preise tun sich auch nicht viel. Die in Reiseführern und Foren hochgelobte Jenny von Moonrise Travel liegt übrigens sowohl preislich als auch vom Service bei Weitem bei uns nicht vorne. Wir entscheiden uns für ein Angebot von Galapagos Cruising Muran –Besitzer Michel, der sich mit seiner Frau am meisten um uns kümmert. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns für eine am nächsten Tag beginnende fünftägige Cruise auf der Amigo zu den Südinseln und direkt im Galapagosinseln balzender FregattvogelAnschluss für vier Tage auf der Guantanamera in den Norden. Weiteres Plus: Wir bekommen die Schnorchel-Ausrüstung für den Trip gratis. Am Pier stoßen wir mit den Dänen an, die zwei Tage später in See stechen werden. Bezahlbares Dinner gibt es auf Galapagos beim Kiosko Familiar William. Die Speisekarte ist direkt auf die Wand gemalt und die Shrimps in Kokosnusssauce schmecken hervorragend.

 

 

 Kreuzfahrt um die Südlichen Galapagosinseln

Amigo I Galapagosinseln Nach einem letzten Frühstück mit den Dänen werden wir mit einem Wassertaxi zu unserem Boot gebracht. Nach und nach trudeln Besatzung und Gäste auf der Amigo ein. Mit an Bord: eine sechsköpfige Gruppe (+dem kosmopoliten Teddybär Theodore Goggins) aus den Niederlanden/USA, Carlos aus Venezuela und ein russisches Pärchen. Riesenschildkröte Darwin Station Galapagosinseln Mit Guide Leonidas geht es nach dem Lunch zurück an Land. Für den ersten Nachmittag steht ein Besuch in der Charles Darwin Station auf dem Programm, wo die eigentlich zur Fortpflanzung gedachten Riesenschildkröten eher die gleichgeschlechtliche Liebe bevorzugen und wir den berühmten Lonesome George kennenlernen. Spätabends legen wir endlich in Richtung Floreana Island ab. Die erste Nacht ist für alle sehr ruckelig, an viel Schlaf ist nicht zu denken.

 

 

Seelöwen Unterwasseraction Galapagosinseln Tag 2 beginnt mit einem Landgang auf Punta Cormorant auf Floreana. Erste Darwinfinken werden gesichtet, ebenso wie flinke Lizards und lässig auf einem Bein stehende Flamingos. Danach steht direkt ein erstes unvergessliches Erlebnis an: Als wir mit unserem Dingi in die Bucht einfahren, recken sich 30 Seelöwen-Köpfe voller Spiellaune in die Höhe. Sowohl wir als auch die Tiere springen ins Wasser. Die Lobos marinos haben einen Heidenspaß daran, auf Zentimeternähe an uns heranzuschwimmen und dann in letzter Sekunde abzudrehen. Schnorchelt man vor ihnen weg, verfolgen sie einen und imitieren auch gerne Unterwasserbewegungen. Synchronschwimmen galore! Wir wollen gar nicht mehr aus dem Wasser. Am Nachmittag besuchen wir Post Office Bay und hinterlegen eine Karte, die der Tradition nach irgendwann einmal von einem anderen Touristen persönlich überbracht wird. Danach kraxeln wir in eine Lavahöhle hinunter und freuen uns über die Abkühlung unter Tage. Vom Strand Turtle Underwater galapagosinselnaus geht es zum Schnorcheln. Bereits nach wenigen Augenblicken werden die ersten Schildkröten gesichtet, auch kleine Haie und Rochen schwimmen um uns rum. Eine der Turtles entpuppt sich als besonders menschenfreundlich und lädt uns auf ein paar Tauchgänge ein. Nach Begrüßungscocktails und Vorstellungsrunde von Gruppe und Crew schaukelt uns die Amigo weiter nach Española. Wir gewöhnen uns so langsam an den Seegang.

 galapagosinseln Blue-Footed BoobieDer Landgang bei Punta Suarez auf der Insel an Tag 3 ist ein einziger Tierfotoshoot. Überall sonnen sich Seelöwen und Wasseriguanas, bunte Krabben rennen davon, Blaufußtölpel (blue-footed boobies) tanzen für uns. We love boobies!!! Pelikane und Albatrosse nutzen die Klippen für riskante Landeanflüge, die Hawks lauern auf frischgelegte Vogeleier. Wir sehen sogar eine Schlange. Die Rückfahrt auf die Amigo verzögert sich, weil unser Dingi einen Motorschaden hat, der vom selbsternannten Superman von einem anderen Boot repariert wird. Nach der Mittagspause wird wieder geschnorchelt. Die Hauptattraktion von Bahia Gardner faulenzt aber lieber am Strand. Im weißen feinen Sand legen wir uns zu den hunderten Seelöwen und genießen die Sonne. Zurück an Bord stürzen sich die Männer vom Dach der Amigo ins Meer. Wir fahren weiter nach San Cristóbal und haben abends Landgang. In Puerto Baquerizo Moreno tummeln sich die Seelöwen auf Parkbänken, Spielplätzen und in den Straßen.

The sea lion sleeps tonight galapagosinseln

Tag 4 beginnt um halb sechs mit dem Sonnenaufgang am Kicker Rock. Viel toller ist allerdings unsere Begegnung mit einem Wal, der springt und ordentlich Fontänen versprüht. Beim Landgang auf der Isla de los Lobos sehen wir nicht nur viele Seelöwen und Boobies, sondern auch paarungswillige Fregattvögel mit ihren aufgeblasenen roten Halsballons.

 galapagosinseln kicker rock

Bei der folgenden Schnorchelsession leisten uns erneut Seelöwen Gesellschaft, während uns sich ins Wasser stürzende Pelikane beinahe aufspießen. Mittags verfolgen wir an Land den Verbleib in der zweiten Liga, danach bilden wir uns im Interpretationszentrum der Galapagosinseln weiter. Abends wird der Geburtstag von Holländerin Nadine mit Tanz und Torte gefeiert.

Chillin Iguana GalapagosinselnMit einem Rundgang auf North Seymour (riesige Landiguanas, Boobies in verschiedenen Variationen, Spinnen und und und) neigt sich der erste Teil unseres Trips rund um die Galapagosinseln dem Ende zu. Wir verabschieden die beinah ausnahmslose coole Truppe am Flughafen, bevor wir erneut nach Puerto Ayora kreuzen und an Bord der Guantanamera gehen.

Der Norden der Galapagosinseln

Das Boot übertrifft die Amigo in Sachen Komfort um eine Klasse, unsere Koje erweist sich als überaus geräumig inklusive Doppelbett. Wurde vorher ausnahmslos Englisch gesprochen, ist es ungewohnt, auf einmal unter Schweizern, Deutschen und Österreichern zu sein. Selbst Malcolm – 77-jähriger Ami seit 5 Jahren ununterbrochen auf Reise – kann mit einigem Deutsch glänzen. Mit dem Bus geht’s in die Highlands von Santa Cruz auf die Suche nach Landschildkröten. Wir werden fündig. Durch einen beleuchteten Lava-Tunnel laufen wir zurück. Nach dem Dinner erklärt Guantanamera-Guide Vera & Malcolm Johan auf dem geräumigen Top-Deck das Programm des kommenden Tages. Wir kommen näher mit Malcolm ins Gespräch, der uns mit seinem Leben fasziniert. Früher als Anwalt an Wall Street und in der ganzen Welt unterwegs (Anfang der 70er durfte er bei seinem ersten Trip zu den Galapagosinseln noch auf Lonesome George reiten, Ende der 70er baute er auf Wunsch des Schahs die Börse im Iran auf), hat der rüstige Rentner mittlerweile einen riesigen Teil der Welt gesehen und wird nicht müde, unkonventionell zu reisen. Wir sind neidisch!

rochen GalapagosinselnBevor wir uns in die berühmte Unterwasserwelt der Galapagosinseln vor Rábida mit Weißspitzenhaien, Seesternen, Fischschwärmen und ein, zwei Turtles begeben, machen wir einen Landgang über die kleine Insel und sehen zahlreiche Flamingos. Es geht direkt weiter nach Bartolomé, wo wir nach dem Lunch wieder einmal in Maske & Flossen schmeißen. Der begeisterte Schnorchler Johan spielt seine Ortskenntnis aus und spottet zahlreiche Galapagos-Haie, die sich bevorzugt unter Felsen verstecken. Kaum fürs bloße Auge sichtbar sind die blitzschnellen Pinguine, die an uns vorbeizischen. Der viel zu nahe Kontakt mit einem Quallententakel lässt Hennings Oberlippe auf Chiara Ohoven-Niveau Mach die Krabbeanschwellen. Brennt 24 Stunden lang wie Hölle, ist aber ungiftig. Nachmittags erklimmen wir einen Mirador auf Bartolomé, der uns eine Aussicht auf Krater, Lava-Tunnel und den berühmten Pinnacle Rock (kaum einer weiß, dass er von den Amis im Zweiten Weltkrieg als Übungsziel missbraucht und in diese Form gebombt wurde). Nach dem Sonnenuntergang geht es früh weiter zur weit entfernten Insel Genovesa.

An Tag 7 wachen wir im Krater der halbmondförmigen Insel auf, der heftige Seegang macht ein wenig zu schaffen. Von den Prince Philips Steps machen wir eine tolle Wanderung und sichten Eulen, Nasca-, blue-footed- und den nur dort leben red-footed-Boobies. Malcolm ist trotz unebenstem Terrain mit ein Hammer, Hai!bisschen Hilfestellung immer mit dabei. Die folgende Schnorchelsession wird beeindruckend. Wir sehen eine 40-köpfige Schule riesiger Rochen an uns vorbeischweben und als wir uns umdrehen, erblicken wir ungefähr zehn Hammerhaie, die sich nicht wirklich an uns stören. Johan musste sich den Tipp für diesen Spot mit einigen Bierkisten von einem anderen Guide erkaufen. Erneute Jellyfish-Begegnungen lassen Teile der Gruppe zurück ins Dingi flüchten. Die sich anschließende Spiel-Session mit Seelöwen ist eher kurz.

Nach der Vogelparade beim regnerischen Landgang in der Darwin Bay entscheiden sich nur Henning und Schweizer Roger zum Schnorcheln zurück zum Boot. Liegt es vielleicht an dem eben gesehenen Gedenkstein für zwei beim Tauchen verschwundene Australierinnen? Doch auch die beiden werden nach ein paar Minuten von Johan zurück ins Boot gepfiffen, da mehrere große Haie in der Gegend gesichtet wurden und man in Sachen Haie vs. kleinere Tauchgruppen nie ganz sicher sein kann. Wir lassen das Erlebte der letzten Tage Revue passieren, während wir an Deck Malcoms Reste an mitgebrachtem Alkohol (Blue Curacao, uargh!) vernichten.

Galapagosinseln Little lizard on top of giant Iguana, North Seymour

Auch die zweite Cruise rund um die Galapagosinseln geht mit einem Besuch von North Seymour zu Ende. Besonders unser rüstiger Lieblingsrentner freut sich, die riesigen Landiguanas nach mehr als 30 Jahren wiederzusehen. Zurück an Land teilt uns TAME mit, dass wir unsern Rückflug leider nicht vorverlegen konnten, also kreuzen wir noch einmal in Richtung Puerto Ayora und checken im Hostal Gardner ein. Als Lunch testen wir Bolones (Klöße aus Kochbanane) und befinden sie für mehr als gut. Wir schmeißen uns in unsere Badeklamotten und spazieren die 45 Minuten zur Tortuga Bay, wo wir in Nachbarschaft von zahlreichen Iguanas am Strand gammeln.

Am Abreisetag stößt Roger am Flughafen zu uns, der nach Ankunft in Guayaquil ebenso wenig Lust auf Stadt hat wie wir. Gemeinsam geht es in Richtung Surf-Hippie-Dörfchen Montañita.

Es ist nahezu unmöglich, das Erlebnis Galapagosinseln in Worte zu fassen. Jeder Tag hat ein neues Highlight bereit und die Natur- und Tiervielfalt sind wirklich einzigartig. Auch wenn uns ganz Südamerika für immer in blendender Erinnerung bleiben wird, rangieren diese Inseln ganz, ganz weit vorne. Jedem, der selbst einmal hierhin reisen will, möchten wir unbedingt empfehlen, vor Ort auf der Insel zu buchen. Mit den Last-Minute-Angeboten kann man um die 50%  des Reisepreises einsparen, da lohnt es sich, lieber zwei oder drei Tage mehr Urlaub einzuplanen. Des Weiteren kann man die Flüge von den Galapagosinseln zurück aufs Festland (zumindest bei TAME) kostenlos umbuchen, sobald man weiß, wann man in See sticht bzw. zurückkehrt.