Banda Aceh, Pulau Weh – Sumatra, Indonesien

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Backpacken in Sumatra im Norden Indonesiens. Tauchen auf Pukau Weh, die immer noch sichtbaren Spuren des verheerenden Tsunamis von 2004 in Banda Aceh und das wahrscheinlich schlimmste Zimmer unserer Reise in Medan.

Breathe Underwater

 11. – 17. Oktober 2012

Diving Panorama

Die Anreise nach Sumatra zur Nordspitze Indonesiens gestaltet sich abenteuer- und umständlich: Mit Air Asia nach Jakarta, mit Lion Air nach Medan und dann weiter nach Banda Aceh. Sind wir wegen Lion Air (steht zur Zeit noch auf der Schwarzen Liste unsicherer Luftfahrtunternehmen der EU) zunächst skeptisch, können wir nach dem ersten Flug sagen: Wir haben noch nie in einem neueren Flugzeug gesessen, die Airline ist die am meisten expandierende Indonesiens. iumba lumba diving, pulau wehVerwundert sind wir eher über die Zwischenlandung in Medan. Alle Mann raus aus dem Flugzeug! Wir fragen nach: Aber wir wollen nach Banda Aceh?! Flugbegleiter: Ja, kein Problem, in einer halben Stunde geht es weiter. Einfach in den Bus einsteigen und zum Terminal fahren. Gesagt, getan. Die Fahrt dauert nur eine Minute und man hätte auch laufen können. Wieder Verwirrung im Terminal. Jeder muss seinen Boarding Pass vorzeigen, bekommt einen Transitpass und wird auf einer Liste abgestrichen. Wir fragen wieder nach: Welches Gate? 2! Aber wir hätten massig Zeit. Erstmal müssen wir aber durch den Sicherheitscheck (weil wir in der Zwischenzeit ja gefährliche Flüssigkeiten kaufen konnten). Da der nächste Flug an Gate 2 nach Jakarta geht, richten wir uns in der Wartehalle ein und suchen die Toilette auf. Kaum ist Henning verschwunden, hört Vera eine Durchsage, die Banda Aceh heißen könnte. Alle Leute stürmen zu Gate 2. Wir schnappen unsere Sachen und fragen uns durch. Banda Aceh? Boarding? Ja, ja, Beeilung! Wieder werden die Boarding Passes gecheckt, dann geht es erneut für eine Minute in den Bus und nach insgesamt 12 Minuten sitzen wir wieder im selben Flugzeug. Warum sind wir nicht einfach sitzengeblieben und die neuen Passagiere hinzugestiegen? Wir schütteln mit dem Kopf und sind froh, dass es weitergeht.

Gapang Beach, Pulau Weh

leopard moray eel

Drei Flüge, fünf Flugstunden und insgesamt zwölf Stunden später landen wir dann endlich im nördlichen Sumatra in Banda Aceh, der Stadt, die vom Tsunami 2004 so stark getroffen wurde und alleine hier 25.000 Menschenleben forderte (insgesamt in Indonesien 165.000). Zur Begrüßung erwischen wir einen Taxifahrer, der uns lautstark mit Metallica beschallt und sich darüber freut, dass wir mitsingen. Neben dem Hotel Prapat finden wir einen kleinen Essensstand, an dem wir für zwei riesige Avocado-Shakes und zwei Mie Goreng weniger als drei Euro bezahlen. Früh geht es am nächsten Morgen zur Anlegestelle Uleh-Leh, von wo aus wir nach Pulau Weh übersetzen.

Wir lassen uns nach Gapang zu Lumba Lumba Divers bringen. Eine gute Entscheidung: Die Atmosphäre im Henning underwaterTauchresort gefällt uns auf Anhieb, die Zimmer sind neu und modern eingerichtet und die benachbarten Warungs servieren indonesisches Essen. Wer nach Pulau Weh kommt, will unter Wasser. Nur zum Badeurlaub lohnt sich die Insel nicht. Die Strände sind nett, aber nicht mit denen in Thailand oder anderen Orten in Indonesien zu vergleichen. Da hat die Unterwasserwelt schon bedeutend mehr zu bieten. Mit unserem Divemaster erkunden wir Pantee Peunateung und den Canyon, wo wir neben unzähligen Fischen, bunten Korallen und riesigen Seefächern auch auf Schildkröten und eine Tigermuräne stoßen.

Das Beste an Gapang ist das Memorial Plate, Tsunami Museum, Banda AcehHausriff, das wir als Advanced Diver auch alleine unsicher machen können. Wir gehen glücklicherweise nicht verloren, entdecken viel mehr Getier, als gedacht und arbeiten an unserer Atmung (eher Vera, Henning hat ja eine Monsterlunge). Beim Abendessen werden die Tauchgeschichten des Tages ausgetauscht und der verletzte Hund bemitleidet, der vergangene Woche bei einem Kampf böse verletzt wurde und nun ein zombiemäßiges Riesenloch im Gesicht hat. Das Tier scheint aber auf dem Weg der Besserung zu sein.

 

Zerstörung durch Tsunami auf Sumatra immer noch sichtbar

 

Boat on the roof, Banda Aceh

Leider haben wir nur vier Tage Zeit für die tolle Tauchinsel, aber die haben sich mehr als gelohnt. Bevor wir mit Lion Air nach Medan fliegen, verbringen wir noch ein paar Stunden in Banda Aceh mit Besuch des Tsunami-Museums, einiger Denkmale, dem spektakulären Boot auf dem Dach und einem letzten Gado-Gado.

Maimun Palace MedanIn Medan, einer der größten Städte auf Sumatra, steuern wir zielstrebig die Backpacker-Area an und finden für 5 Euro das günstigste (aber absolut nicht empfehlenswerte) Zimmer in Indonesien, das wir uns mit mindestens zwei Kakerlaken teilen. Unser Flug mit Air Asia nach Penang in Malaysia geht erst am Nachmittag und so erkunden wir vorher – froh, endlich den muffigen Raum verlassen zu haben – noch den Maimun Palast des Sultans Makmun Al Rasyid Perkasa Alamsyah. Mit einem letzten Bintang stoßen wir noch einmal auf über sechs Wochen Indonesien an. Wir sind verliebt in dieses tolle Land und wollen auf jeden Fall wiederkommen, schließlich gibt es so viele Inseln und Regionen, auf bzw. in denen wir noch nicht waren.