Sipadan – Das beste Tauchgebiet auf Borneo, Malaysia

Sipadan Tauchen Hai

Wie bekommt man eines der begehrten Dive-Permits für Sipadan auf Borneo, einen der besten Tauchspots der Welt? Und welcher Anbieter ist empfehlenswert fürs Tauchen mit Barracudas, Haien, Schildkröten und riesigen Schwäremen von Napoleon-Lippfischen bei Mabul?

I Heart Sharks

Semporna, Mabul, Sipadan, Kota Kinabalu
29. August – 4. September 2012

In der Küstenstadt Semporna selbst ist nicht viel zu tun, das ist auch ganz gut, denn für Unternehmungen ist es viel zu heiß. Wir landen im Hotel Dragon Inn, das mitten aufs Wasser gebaut wurde, und klären im nahegelegenen Büro unseres Tauchanbieters Uncle Chang letzte Einzelheiten. Permits fürs Tauchen vor Sipadan zu bekommen, gestaltete sich im Vorfeld als schwierig.

Sipadan Uncle ChangTäglich werden nämlich nur 120 dieser heißbegehrten Erlaubnisscheinen vergeben und das beinhaltet Taucher, Schnorchler und Tagesbesucher, die einfach nur in Sipadan am Strand liegen wollen. Keine Überraschung, wird Sipadan immer wieder zu einem der besten Tauchreviere der Welt gekürt. Und – das können wir vorweg nehmen – zu Recht! Die meisten Tauchcenter verfügen über sieben oder acht Permits pro Tag, die oft schon Monate im Voraus vergriffen sind. Da wir immer relativ spontan planen, bekamen wir einige Absagen. Eigentlich wollten wir mit den omnipräsenten Scuba Junkies tauchen, die mit akzeptablen Preisen und vier Tauchgängen pro Sipadan-Tag locken. Doch das nächste verfügbare Permit hätten wir erst Ende Oktober bekommen. Auf der Suche nach empfohlenen Alternativen stießen wir ziemlich schnell auf Uncle Chang. Minimal teurer und „nur“ drei Tauchgänge, aber dafür mit einer direkten Zusage für unseren Wunschtermin, den 1. September. Wir konnten unser Glück kaum fassen und sagten direkt zu. Eine weitere Voraussetzung für Sipadan ist das Übernachten auf der Insel Mabul und nicht auf dem Festland, womit die Anbieter natürlich noch einmal Geld machen. Viele Tauchcenter verlangen zusätzlich außerdem ein oder zwei Tauchtage vor Mabul, Kapalai oder anderen Inseln. Uncle Chang nicht, aber wir buchen trotzdem einen zusätzlichen Tauchtag mit hinzu.

Sipadan Clownfish

Sipadan – best dive ever

Sipadan Uncle Chang LodgeDie Mabul Lodge, auf Stelzen aufs Wasser gebaut und eine halbe Stunde von Semporna mit dem Boot entfernt, gefällt uns auf Anhieb. Den ersten Tag lassen wir es ruhig angehen und lernen die sympathische Chang-Truppe und andere Backpacker kennen. Am zweiten Tag erkunden wir mit unserem Divemaster Riwang die Unterwasserwelt von Mabul und Kapalai und sind gleich begeistert. Riesige Schildkröten, Haie, farbenfrohe Nacktkiemer und am künstlichen Hausriff dicke Fische, darunter die größten Feuerfische, denen wir bisher begegnet sind. Zurück im Resort laufen die Vorbereitungen für den Nationalfeiertag. Uncle Chang himself hat sich für die Feierlichkeiten angekündigt und die Unterkunft platzt aus allen Nähten. Es wird ein vorzügliches Buffet aufgefahren und die einheimischen Divemaster treten als Band auf. Spielen die tätowierten und gepiercten Langmähnen sich mit „What’s up“ und „Zombie“ nur warm, nimmt man ihnen ihren Spaß bei Songs von Blink 182, den Foo Fighters oder Nirvana wirklich ab.

Sipadan Turtles

 

Sipadan Barracuda PointLeicht angeschlagen trifft sich die Sipadan-Truppe am nächsten Morgen wieder. Wir haben zwar nichts getrunken, allerdings hat sich Henning am Vortag beim ins Boot klettern die Rippe geprellt und Vera kämpft mit Halsschmerzen. Nach der schaukeligen Überfahrt zum paradiesischen Sipadan ist der Hälfte der Leute schlecht, doch nach wenigen Sekunden unter Wasser ist das vergessen. Als Advanced Diver sind wir gemeinsam mit dem Deutschen Georg unserem Divemaster Ronoel und seiner Freundin Moung zugeteilt. Schnell sinken wir auf 35 Meter und müssen uns regelrecht stoppen, nicht noch weiter runter zu gehen. Die Sicht ist gut und was wir sehen, noch besser: Haie – überall! Da schwimmt ein ganzer Schwarm vorbei und neben einem frisst ein anderer. Wahnsinn! Und dazwischen immer wieder Schildkröten, ein Oktopus und viele, viele andere Fische. Mit einem breiten Grinsen tauchen wir wieder auf und relaxen zwischen den Tauchgängen am Strand. Unser nächster Dive findet am berühmten Barracuda Point statt. Vor Begeisterung vergessen wir fast das Atmen. Der Dive ist 45 Minuten Action nonstop. Unzählige Haie und Schildkröten, massige Büffelkopf-Papageienfische, dazu Barrakuda-Schwärme und Tausende Stachelmakrelen, die immer wieder um uns herumschwimmen, so dass es zwischendurch dunkel wird, wenn wir inmitten des Schwarms sind. Beim Mittagessen am Strand von Sipadan quatschen alle durcheinander. Auch der dritte und letzte Tauchgang bei der Turtle Cave ist einfach nur beeindruckend. Überglücklich fahren wir zurück nach Mabul und packen schnell unsere Sachen.

Sipadan Humphead wrasse Napoloen-Lippfisch

Da die Übernachtung auf Mabul recht teuer ist und uns Semporna nicht reizt, fahren wir noch am selben Abend einmal quer durch den Staat Sabah zurück nach Kota Kinabalu. Immer noch total geflasht, steigen wir in den Nachtbus. Es ist eiskalt und wir wachen immer wieder auf, weil wir so zittern. Und dann kommen wir auch noch zu unmenschlicher Zeit um 4.30 Uhr am Busbahnhof an. Zum Glück finden wir den normalen Bus, der uns für 2 Ringgit ins Zentrum bringt, die Abzocker-Taxis können uns mal! Wir haben uns im zentral gelegenen Akinabalu Youth Hostel eingebucht und dürfen nach Ankunft gleich unser Zimmer beziehen und schlafen. Direkt vor unserer Tür findet sonntags der Jalan Gaya Markt statt, auf dem wir uns mit Obst eindecken und dann bei der Hitze doch lieber im gemütlichen Aufenthaltsbereich des Hostels rumhängen. Die letzten Tage in Borneo nutzen wir zum Waschen, Planen, Relaxen und täglichen Abendessen auf dem Nachtmarkt. Borneo ist absolut empfehlenswert, leider etwas teurer als die meisten Teile Südostasiens. Die Tierwelt am Kinabatangan-Fluss und das Tauchen in Mabul und vor allem Sipadan waren die unangefochtetenen Höhepunkte. Beim nächsten Mal erkunden wir dann den Sarawak mit seinen Nationalparks. Doch erstmal geht es für uns weiter südlich. Mit Air Asia fliegen wir von Kota Kinabalu in die indonesische Hauptstadt Jakarta.

Vielen Dank an Moung für die grandiosen Underwater-Shots! Terima Kasih!