Kanutour, Höhlen-Trip und Fallschirmspringen in Neuseeland

Wanganui Journey

Wo kann man am besten Fallschirmspringen in Neuseeland? Und welchen der Great Walks in Neuseeland kann man per Kanu machen? Und welche neuseeländische Stadt klingt wie ein Schimpfwort?

The Alchemy Index: Fire, Water, Air & Earth

Rotorua, Waitomo, Whanganui NP, Taupo, Neuseeland // 23. – 30. September 2011

Mount Doom aka Mount Ngauruhoe , Tongariro National Park

Lange haben wir auf diese Begegnung warten müssen. Seit 250 Tagen sind wir auf Reise, Ruhrpottler hatten wir bisher kaum getroffen. Doch kurz nachdem Chucq den Rastplatz am Lake Rotoiti bei Rotorua als Nachtlager bestimmt hat, Bochumer in Rotoruastellt sich ein typisches Backpacker-Mobil mit drei Jungs neben uns. Uns sticht ein Bochum-Pullover ins Auge, so dass wir das Trio direkt ansprechen. Und ja, die Welt ist klein! Thorben, Jens und Timm kommen auch aus Bochum, wuchsen in Veras Büttel Wiemelhausen auf und Jens und Vera gingen sogar zur selben Schule. Die drei machen Work & Travel und wollen ein paar Monate in Neuseeland bleiben. Wir tauschen uns aus und machen Erinnerungsfotos.

Am nächsten Tag laufen wir durch Rotorua. Unter dem Touri-Nest blubbert es ganz schön und ein 6-Wochen-alte-Ostereier-Smell liegt über Schwefel-City. In der Umgebung wimmelt es von Thermalquellen, Schlammbädern und Geysiren. Natürlich alles zu total überhöhten Preisen. Wir verzichten dankend, The Horizon Is Our Home @ Te Puia Springs das hatten wir schon zu wesentlich günstigeren Preisen in Südamerika. Nach der kurzen Stippvisite steuern wir die Westküste an und finden im beschaulichen Kawhia einen guten Stellplatz. Wie in Coromandel soll man bei den Te Puia Springs seine eigenen Hot Pools buddeln können. Irgendwie klappt das Ganze nicht so wirklich,  wir genießen „nur“ menschenleeren Strand und schwarze Sanddünen.

Nachdem wir Chuqs Kondition ein wenig überanspruchen (Licht angelassen und das Ding sagt keinen Ton, wenn man aussteigt) und uns von einer gut aufgelegten Maori Truppe 2km lang per Jeep abschleppen lassen, bevor unser Bulli reanimiert ist, bestaunen wir in Waitomo in der Dunkelheit erst die unzähligen Glühwürmchen in der Mangapohue Natural Bridge, bevor wir uns am nächsten Tag in großen Gummireifen die Höhlen von Ruakuri unsicher Blackwater Rafting, Waitomo Cavesmachen. Zunächst quetschen wir uns in schon nasse Wetsuits und üben auf dem Fluss den Rückwärtssprung in den Reifen. Danach klettern wir in die Höhle, waten durch eiskaltes Wasser, bis wir zu zwei Wasserfällen kommen, die wir uns rückwärts runterstürzen und in den Reifen landen. Super! Danach beginnt das Tuben. Wir lassen uns durch dunkle, nur durch Glühwürmchen beleuchtete Tunnel gleiten. Wow! Mit einer heißen Dusche (als Followers of the Freedom Camper Cult immer wichtig) und einer Stärkung (Suppe, Bagels und Tee) endet die empfehlenswerte Tour.

 

Whanganui Journey

Als nächstes wollen wir den ersten Great Walk angehen, den wir als 90 km lange Kanutour auf den Whanganui Fluss verlegen. Umso enttäuschter sind wir, als uns im I-Site (Infozentrum) in Taumarunui gesagt wird, dass der Fluss eigentlich noch nicht befahrbar sei. Wir beschließen, selbst ein paar der Kanu-Vermieter abzufahren und haben bei Steve von Wades Landing in Raurimu Glück. Wir sollen am nächsten Morgen um 8 Uhr wiederkommen. Er habe schon sechs weitere Anmeldungen. Wir jubeln! Auf die Whanganui Whanganui JourneyJourney haben wir uns besonders gefreut.

Und so parken wir unseren Chucq für drei Tage an der Wades Lodge und verstauen unsere Sachen in wasserdichten Trommeln. Mit dem Kleinbus geht es zum Startpunkt nach Whakahore (gesprochen Fuck-a-whore, ohne Scheiß!), wo wir die Kanus ins Wasser lassen. Jen und Pierre aus Adelaide sind wie wir auf eigene Faust unterwegs, so beschließen wir, das Abenteuer gemeinsam zu meistern. Die ersten Kilometer klappen gut, nach eineinhalb Stunden erreichen wir den Mittagsstopp. Die Stromschnellen sind lange nicht so gefährlich wie befürchtet. Nach der eher strömungsarmen und dadurch paddelintensiven Nachmittagsetappe sind wir froh, als wir die erste Hütte ansteuern. Wir bauen das Zelt auf und verbringen die erste Nacht seit Tayrona in Nordkolumbien draußen. Ein Lagerfeuer wird entzündet, wir basteln uns Wärmflaschen, in dem wir heißes Wasser in die Trinkflaschen füllen, die dann die Schlafsäcke aufheizen. Sehr praktisch! An Tag 2 spüren wir unsere schmerzenden Muskeln in Armen, Schulter und Hand. Vor lauter Konzentration (und schlechter Instandhaltung der Strecke, die Saison hat noch nicht begonnen) verpassen wir glatt den ersten Stopp und schieben bei der wohlverdienten Mittagspause noch eine kurze Wanderung zur Bridge to Nowhere nach. Mit neuer Kraft paddeln wir unserem Nachtlager entgegen, das wunderschön an einer von Maori betriebenen Hütte liegt. Wir genießen die Sonnenstrahlen und beobachten dabei Rehe. Motiviert machen wir uns am letzten Tag auf die letzten 20 Kilometer nach Pipiriki. Unser Ziel: Nicht ins Wasser fallen!!! In drei Stromschnellen der wilderen Art werden wir (vor allem Vera vorne) zwar total nass, kippen aber nicht um und erreichen mittags den ersehnten Endpunkt. Geschafft! Steve holt uns ab und bringt uns zurück zu Chucq. Vorbei am Tongariro National Park (das Tongariro Crossing ist zurzeit wegen zuviel Schneefall nicht möglich, wir kommen in ein paar Tagen noch mal hier vorbei) mit Mount Ngauruhoe (Mount Doom// Herr der Ringe) und Whakapapa (ja, Fuck A Papa) fahren wir nach Turangi und finden einen Nachtplatz mit super Blick auf den Lake Taupo.

Fallschirmspringen in Neuseeland – am besten in Taupo

Als wir am nächsten Morgen nach Taupo fahren, wollen wir uns am Flughafen eigentlich nur bei Taupo Tandem Skydiving informieren, was es mit dem Fallschirmspringen in Neuseeland, Vera SkydivingFallschirmspringen in Neuseeland so auf sich hat. Es ist keine Wolke am Himmel zu sehen, die Windbedingungen sind optimal…..dann geht alles irgendwie ganz schnell und keine 30 Minuten später finden wir uns in einer kleinen Propellermaschine wieder und begeben uns auf fast 3700 Meter Höhe!!! Vorteil der Spontanaktion: Wir haben gar keine Zeit, uns groß mit Gedanken an einen Rückzieher zu beschäftigen. Erst als Fallschirmspringen in Neuseeland Henning SkydivingHenning – nur an seine Tandempartnerin Kirsty gekettet – als erster aus dem Flugzeug baumelt, geht der Arsch auf Grundeis, doch da ist es schon zu spät. Der freie Fall dauert 30 schreiende Sekunden oder circa 1500 Herzschläge – Hallo, Endorphin!!!! Erst als unsere Schirme sich öffnen, ist Zeit zum Zurücklehnen. Die kilometerweite Aussicht beim Fallschirmspringen in Neuseeland ist fantastisch, wir finden sogar Zeit, uns aus der Ferne zuzuwinken. Der Touchdown verläuft zielgenau und bruchlandungsfrei….Fallschirmspringen in Neuseeland – einfach genial!