Park Life


Darwin, Kakadu NP, Litchfield NP, Nitmiluk NP, Keep River NP, Australien // 19. – 27. Juli 2011

Bei der Landung im Northern Territory strahlt nicht nur die Sonne. Es ist endlich wieder warm. Eine Stunde nach Ankunft in Darwin sitzen wir schon in Cuy. So haben wir unseren Camper getauft, da das Kennzeichen CUI (=cuy=südamerikanisch für Meersau) lautet.

Beim Großeinkauf im Woolworths halten wir uns an die Eigenmarke Homebrand. Die australischen Preise lassen uns immer wieder schlucken. Auf Alkohol verzichten wir ganz. Die erste Nacht im kleinen, aber mehr als feinen Camper verbringen wir auf einem teuren Campingplatz in Darwin. Bei Dunkelheit wollen wir nicht fahren, um uns, den Wagen und Tiere auf der Straße nicht zu gefährden. Am nächsten Morgen beginnt der Roadtrip. Darauf haben wir solange gewartet. Endlich wieder selbst fahren, halten, wo man möchte, nicht auf südamerikanisch-pünktliche Fahrpläne angewiesen sein. Sechs Wochen haben wir Zeit, bis wir den Camper in Perth abgeben müssen. Bei unserem ersten Stopp machen wir Bekanntschaft mit Hannibal the Cannibal. Mit einem kleinen Ausflugsboot schippern wir auf dem Adelaide River und machen uns auf die Suche nach gefräßigen Krokodilen, die von den Guides zum Springen animiert werden. Hannibal ist mit 6m Länge Platzhirsch des Flusses und verdankt seinen Namen seinem nicht gerade zimperlichen Territorialverhalten gegenüber Artgenossen.

Nach einem kurzen Abstecher zum Bird Billabong im Mary River Nationalpark landen wir im berühmten und riesigen Kakadu NP. Drei Tage lang wandern wir zu und um Billabongs (Aborigene-Vokabel, verwendet sowohl für kleine Wasserloch als auch verdammt große See) herum, klettern auf Aussichtspunkte, schauen uns faszinierende Wandmalereien der Aborigines an und lassen uns von Rangern bei interessanten Führungen Einblicke in Natur und Kultur geben. Die Auswirkungen der starken Regenzeit lassen sich noch überall im Park sehen. Selbst erfahrene Allradfahrer berichten uns von für sie schwer passierbaren Straßen.

Über die Minenstadt Pine Creek düsen wir zum Litchfield NP. Wir kommen spät an, so dass wir (halb legal) auf dem Parkplatz am Walker Creek übernachten. Am nächsten Tag stürzen wir uns bei dem heißen Wetter in die erfrischenden Wasserfälle und –löcher.

Unser nächstes Ziel heißt Edith Falls im Nitmiluk NP. Nach der Wanderung zu den oberhalb des Wasserfalles gelegenen Pools ist ein Sprung ins kühle Nass eine tolle Abkühlung (und Duschersatz). Bei unserer Erkundungstour durch die Katherine Gorge sind wir etwas enttäuscht. Der Vormittag mit Edith hat uns um Einiges besser gefallen. In Katherine füllen wir unsere Vorräte auf, bevor wir in Richtung Western Australia aufbrechen. Der Keep River NP nahe der Grenze entpuppt sich als überschaubares, aber wunderschönes Fleckchen mit viel Wildlife, bizarrer Flora und tollen Steinformationen. Wir haben mal wieder Glück. Der eine Campground ist nach der Regenzeit immer noch gesperrt, der andere voll. Also dürfen wir umsonst auf einem Parkplatz übernachten.

Das Top End ist ein toller Einstieg für den Trip. Mit unserem Meerschweinchen sind wir mehr als zufrieden. Wir campen fast immer wild, um Geld zu sparen. Außerdem sind Rastplätze und die bezahlbaren Nationalpark-Campingplätze meist um Längen besser gelegen als die teuren Caravanparks.

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