These Few Presidents


Punta del Diablo, Uruguay // 10. – 12. Februar 2011

Wir verabschieden uns von Ilan, André und den Affen und quetschen uns in einen völlig überfüllten Bus zum Busbahnhof in Floripa. Schweißgebadet sitzen wir kurze Zeit später in der ersten Reihe eines leeren Busses. Die nächsten 14 Stunden nach Uruguay verbringen wir mit vier weiteren Reisenden in einem großen Nightliner – sehr gut. Wir werden mit MTV Südamerika Unplugged und Gutscheinen für ein nächtliches Buffet unterhalten. Ein- und Ausreise werden von einer Busbegleiterin übernommen und auch unsere fehlenden brasilianischen Ausreise“dokumente“ stellen kein Problem dar. Um 4 Uhr morgens heißt es: Bienvenido a Uruguay. Kurz darauf werden wir im Küstenort La Coronilla mit einem Carepaket verabschiedet.

Schnell lernen wir: Wir sind mitten in der Pampa. Keine Bushaltestelle, kein Bankautomat, kein uruguayisches Geld. Wir irren durch die einzige Straße und treffen glücklicherweise einen Polizisten, der uns den Busstopp zeigt. Um halb sechs hält endlich der erste und wir erklären dem Fahrer, dass wir kein Geld haben. Er fragt nur „Dollares?“ und wir nicken und kramen ein paar grüne Präsidenten aus den Tiefen des Rucksacks hervor. Die Fahrt zu unserem Ziel Punta del Diablo dauert nur 20 Minuten, auch das Unplugged-Hostel finden wir schnell. Wir sind begeistert von den Surfer-Hütten, auch wenn wir noch geschlagene sieben Stunden bis zum Check-In warten müssen. Die Zeit vertreiben wir uns mit dem Boxer des Dorfes, der aufgrund seiner angebrochenen Pfote ausnahmsweise ein Domizil an der Rezeption bekommen hat. Bei Tagesanbruch merken wir, dass das Meer noch näher ist als vermutet. Den Nachmittag brutzeln wir am Strand und schauen den Surfern zu, abends testen wir die 960 ml Flaschen des lokalen Gebräus. „Patrizia“ schmeckt eindeutig besser als „Pilsen“. Auf „Zillertal“ verzichten wir fernab von Europa.

Im ausgebuchten Hostel beginnt der Bettenwechsel, wir kaufen Bustickets für die Weiterreise am nächsten Tag, decken uns mit Vorräten ein und machen uns auf den Weg zu einem abgelegenen Strand. Großartig: Der hiesige Caipi-Verkäufer mixt den Drink (umgerechnet 1,80€) vor Ort auf einem zur Theke umgebauten Kinderwagen.

Zurück im Hostel erfreuen wir uns an der ersten vernünftigen Sauce (Spinat) abseits von Tomatenpampe. Die 16-köpfige Truppe aus Chile beschallt unsere Unterkunft mit Lagerfeuermusik, wir verziehen uns mit Friedrich aus Köln, der uns am GETADDICTED-Shirt identifizierte, auf die Terrasse und holen am „Büdchen“ noch Biernachschub. Um zwei Uhr entwendet das Unplugged-Team (coole Truppe!) den Chilenen die Instrumente, unsere neuen Bettnachbarn haben Probleme mit der Anreise, so dass wir den Luxus eines Dorms für uns alleine genießen dürfen.

Die Abreise gestaltet sich wesentlich einfacher als der Weg in Teufels Küche, gemeinsam mit Friedrich geht es Richtung Montevideo, der dort Kollegen aus seiner Studienzeit besucht…

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