Roads, Bridges & Ruins


Dalat, Nha Trang, Hoi An, Hué, Vietnam // 3. – 11. Mai 2012

Vietnam Flag Mirrored

Wir sind mal wieder zu Zeiten auf den Beinen, zu denen wir zuhause noch locker im Tiefschlaf wären. Unser nächstes Ziel heißt Dalat im Hochland, 1500 Meter hoch und angeblich bedeutend kühler. Außerdem die Heimat der Easy Rider, mit denen wir uns auf Motorrad-Erkundungstour durch die Highlands begeben wollen. Zunächst schauen wir uns aber die sympathische Stadt mit See inmitten von Hügellandschaften an und kaufen uns endlich die Delikatesse Wiesel-Kaffee. Als Ca phe Chon werden die Kaffeebohnen bezeichnet, die von einer bestimmten Schleichkatzenart gefressen, wieder ausgeschieden und somit veredelt werden. Klingt komisch, ist aber so. Kulinarisch hat Dalat Einiges zu bieten. Aufgrund der Höhe und des Klimas werden hier so viele Gemüsesorten wie sonst nirgendwo anders in Vietnam angebaut, die dann zum Verkauf in die restlichen Teile des Landes gebracht werden. Im sehr empfehlenswerten Restaurant Da Quy (ganz ungewohnt für uns mit weißer Tischdecke, Kerzen und Blumen, das aber zu moderaten Preisen) schlemmen wir vegetarischen Hotpot und Shrimps im Tontopf und lassen uns dazu köstlichen Weißwein aus Dalat munden. (PS: Auch der Rotwein ist gut!)

Crazy House, Dalat

Im Gebirge kommen auch die neuen Trekking-Halbschuhe zum ersten Einsatz, die uns Ines aus Deutschland mitgebracht hat. Abends kühlt es sich deutlich ab, so wird auch der Kapuzenpullover wieder aus dem Rucksack gekramt. Am nächsten Morgen holen uns unsere Easy Rider Tony und (das) Bo auf ihren Freeway Rider Vera, Dalatdicken Hondas ab. Wir springen auf und los geht der Trip durch wunderschöne, satt grüne Landschaften. Wir statten dem Crazy House, das uns eher an Dalí als an vietnamesische Architektur erinnert und ein Abenteuerspielplatz für Groß und Klein ist, einen kurzen Besuch ab. Danach brettern wir zu Blumen- und Gemüse-Anbaugebieten, in eine Seidefabrik, durch Dörfer, schauen uns Kaffeeplantagen an, besuchen die Wiesel bei der „Arbeit“ und probieren schließlich auch den exquisiten Ca phe Chon – sehr lecker! Wir kühlen uns im Elefanten-Wasserfall ab und lachen mit dem weißen Happy Buddha. Am Nachmittag kommen wir dann mitten in den Monsunregen. Trotz Regenkleidung ist eine Weiterfahrt nicht möglich, so dass wir in einem Minority Village auf Besserung warten, bevor wir zurück nach Dalat zurückfahren. Den Tag beschließen wir mit einem erneuten Besuch bei Da Quy. Wir können den Abstecher nach Dalat und unsere Tour mit den Freelance Easy Riders nur empfehlen. (Kontaktdaten: 7 Hai Thuong Street, 06633823631/Miss Yen, 0919550443/Mr Hinh)

Laughing Buddha, Dalat

Vom Hochland geht es zurück an die Küste. Bei der kurvigen Fahrt über die Serpentinen wird der Hälfte der Leute im Bus schnell schlecht. Dabei sind die Aussichten absolut sehenswert. Nha Trang hatten wir eigentlich gar nicht eingeplant, zu groß, zu viele Pauschaltouristen. Doch die Tauchspots sollen die besten in Vietnam sein, das wollen wir uns nicht entgegen lassen. Außerdem finden wir mit dem „Mai Huy“ ein gutes, günstiges Hotel und mit dem „Same Same But Cheaper“ ein leckeres, preiswertes Mini-Restaurant mit Familienanschluss. Fürs Erkunden der Unterwasserwelt entscheiden wir uns für Scuba Dive. Bei zwei Tauchgängen sehen wir unzählige Fischschwärme, Muränen und bunte Korallen. Nach einem weiteren Strandtag ist es dann aber auch Zeit zum Weiterreisen.

Hoi An, old Vietnamese fishermanBei der 12-stündigen Nachtfahrt nach Hoi An fühlen wir uns eher wie in einem schlechten Horrorfilm. Der Bus ist zum Gruseln und der Platz so beengt, dass wir kurzfristig darüber nachdenken, zu meditieren, um nicht klaustrophobisch zu werden. Zusammen mit dem Ami Jason werden wir auf eine Liege verfrachtet. Wir schütteln nur mit dem Kopf, schlafen zum Glück irgendwann aber doch ein. Nie wieder werden wir mit „Asia Smile Travel“ fahren! Bei der Ankunft in Hoi An schmerzen unsere Muskeln so, dass wir den Kilometer zum Hotel trotz der Hitze natürlich laufen, um uns überhaupt ein bisschen zu bewegen. Unser Hotel „Hoa Binh“ hat sogar einen kleinen Pool, doch bevor wir diesen austesten, lassen wir uns erstmal durch die wunderschöne Altstadt treiben, die 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde.

Ruins of My Son, Hoi An, VietnamBeim Mittagsstopp entdecken wir das günstigste Bier bisher: 3000 Dong= 11 Euro-Cent. Da kriegt man beim Trinken schon fast ein schlechtes Gewissen. Das gesparte Geld gibt Vera allerdings schnell wieder aus und lässt sich zwei Kleider schneidern. Doch wir sind nicht nur zum Shoppen in Hoi An. Früh klingelt der Wecker (4.30 Uhr!!!!) für die Tour zur rund 50 km entfernten Tempelstadt My Son. Der Vorteil: Kaum Leute und weniger Hitze. Die turmartigen Bauwerke der Cham gehören zum Weltkulturerbe und sind toll im Dschungel gelegen. Wer vorher bereits in Angkor Wat war, dem fällt es allerdings schwer, einzelnen, zerfallenen Tempeln noch viel abzugewinnen. Sundown at Hoi An, Old Town, VietnamWieder in Hoi An geht es direkt zur ersten Anprobe und der Erkenntnis, dass es davon wahrscheinlich noch einige geben wird. Wir relaxen am Hotelpool, bis es Zeit für die nächste Anprobe ist und machen den Mitarbeitern bei Peace Taylor klar, dass die Kleider bis zum Abend fertig sein müssen, da wir am nächsten Tag abreisen wollen. Und siehe da, um 21 Uhr verlassen wir mit einer riesigen Tüte das Geschäft. Für seine Geduld hat sich Henning einige Bia Hoi verdient. Unsere Laune steigt merklich, als wir den Briten Scott wiedertreffen, den wir am Grenzübergang von Laos nach Kambodscha kennengelernt hatten, und uns über die vergangenen Wochen austauschen.

Vietnam, ehemalige Kaiserstadt, Hué

Für die verhältnismäßig kurze Fahrt in die ehemalige Kaiserstadt Hué werden wir in einen Sleeper Bus mit Betten verfrachtet. Als Sightseeing stehen Zitadelle und die verbotene purpurne Stadt auf dem Programm. Vieles davon wurde alles im Krieg zerstört, da Hué unweit der Demilitarisierten Zone liegt, wo die schwersten Kämpfe im Vietnamkrieg statt fanden. Da wir Hennings Geburtstag nicht im Bus verbringen wollen, fahren wir nach einer Übernachtung schon weiter nach Hanoi. Den Trekking Travel Bus können wir durchaus empfehlen, die 15 Stunden im Sleeper sind zu ertragen.

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